Was hat Diversity mit unseren Führungskonzepten zu tun?

Menschen in der Dauerausstellung des Zeppelin Museums

Teil 1 unserer Öffnungsphase hin zu mehr Diversität und kritischer, multiperspektivischer Vermittlung hat mit Handan Kaymaks Workshop „Was hat Diversity mit uns zu tun?“ begonnen – im zweiten Schritt ging es um das Überdenken und Überarbeiten von Führungskonzepten durch unsere Dauerausstellungen.
Wie können kritische Impulse eingebaut werden? Wie kann mehr als nur eine Perspektive erzählt werden? Was können blinde Flecken sein? Wie zeigt sich Diversity in unseren Führungen?
Hier haben wir einige Stimmen von Teilnehmer*innen versammelt.

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25 Jahre Zeppelin Museum – 25 Köpfe

25 Jahre Zeppelin Museum

25 Jahre Zeppelin Museum wollen wir feiern! Mit 25 Köpfen für 25 Jahre zeigen wir, dass ein Museum aus viel mehr besteht als nur aus seinen Exponaten und seiner Geschichte. Auf Fotostellwänden vor dem Eingang und Fotofolien in den Fenstern des Hauses „erzählen“ berühmte Persönlichkeiten, Museumsmitarbeiter:innen und Häfler:innen, was sie mit dem Zeppelin Museum verbindet. Bis zum Ende des Sommers haben Sie die Möglichkeit, sich Videos anzusehen, und Geschichten zu lesen, warum die Luftfahrtgeschichte, das Zeppelin Museum und die große Kunstsammlung des Hauses für unsere 25 Köpfe so wichtig sind.

Wer sein Foto mit den Figuren unter dem Hashtag #ZM25 in den Sozialen Medien postet, gewinnt mit etwas Glück eine von 25 Jahreskarten für das Museum (bis 1. November).

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Online Assembly BEYOND BORDERS – Backstage Bericht

„Wir haben noch eine Minute.“

Dominik Busch, Initiator und Moderator der Online Assembly
und Leiter der Abteilung Diskurs und Öffentlichkeit

29.01.2021

 

BEYOND BORDERS war die erste reine Online Assembly des Zeppelin Museums und unsere erste sechsstündige Online-Tagung, die an unsere neue Ausstellung BEYOND STATES. ÜBER DIE GRENZEN VON STAATLICHKEIT gebunden war. Sechs Stunden, die Grenzen im Kopf aufbrachen, verschoben oder erst sichtbar machten.

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Mit Wopsie und Klebepunkten – die Vermittlung von „Vernetzung der Welt“

Am Zuckerhut Rio de Janeiro

Am Sonntag, 3.11., endete im Zeppelin Museum die Ausstellung Vernetzung der Welt. Pionierfahrten und Luftverkehr über den Atlantik, die sich mit der ersten Atlantiküberquerung eines britischen Luftschiffs im Jahr 1919 befasste und in diesem Zusammenhang die generelle Entwicklung des Luftverkehrs beleuchtete.

Zur Ausstellung fand ein umfangreiches Begleitprogramm statt, aber auch in der Ausstellung selbst waren partizipative Formate zu finden. Der folgende Text stellt die im Rahmen der Ausstellung präsentierten Formate und die Reaktionen der Besucher*innen vor. Wir möchten die Vor- und Nachteile der jeweiligen Projekte identifizieren, um die Erfahrungen für zukünftige Ausstellungen zu nutzen.

Von Beginn an kam der Frage nach Möglichkeiten der direkten und aktiven Einbeziehung der Besuchenden ein hoher Stellenwert zu. Diese sollten unmittelbar auf die Ausstellung reagieren, ihre Meinung äußern und Eindrücke weitergeben können. Auch Kinder sollten in Form eines Mitmachangebots angesprochen werden.

Das sicherlich räumlich präsenteste Format war die interaktive Weltkarte im hinteren Bereich des Ausstellungsraums. Das Thema Flugverkehr war nicht nur hoch aktuell, es besaß auch eine hohe Anschlussfähigkeit. Diese Haltungen der Besucher*innen sollten in der Ausstellung sichtbar werden. Die Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit entwickelte hierzu gemeinsam mit den Kurator*innen Fragen, über die man in der Ausstellung abstimmen konnten. „Werden Sie aufgrund des Klimawandels in Zukunft weniger fliegen?“ konnte einfach mit Ja/Nein beantwortet werden und war dabei die offensichtlichste Frage. Wir wollten jedoch erreichen, dass Luftverkehr in einem neuen, ökologischen Kontext reflektiert wird. Heutzutage ist Fliegen für viele von uns etwas Selbstverständliches, doch 1919, als das erste Luftschiff den Atlantik überquerte, war Fliegen etwas Außergewöhnliches, eine Erfahrung, die viele Menschen in ihrem Leben niemals machen würden. Mit der Frage „Wenn Sie nur noch an einen einzigen Ort auf der Welt fliegen könnten, wohin würden Sie fliegen?“ wollten wir auf diesen Umstand aufmerksam machen und die Besucher*innen anregen, diese Thematik auf die eigene Lebensweise anzuwenden.

Die Weltkarte vor der Schließzeit

Die Weltkarte nach der Schließzeit
Die Weltkarte nach der Schließzeit

Während der Corona-Pandemie wurde der Flugverkehr beinahe vollständig eingestellt. Selbstverständlich haben wir uns in diesem Zusammenhang im Museum gefragt, ob sich der Blick auf das Fliegen dadurch verändert hat. Um diesen möglichen Perspektivwechsel abbilden zu können, entschieden wir uns, eine neue Farbe für die Antworten einzuführen, um ein Vorher/Nachher-Bild zu erzeugen. In der ersten Auswertung zeichnete sich keine Veränderung der Perspektive ab.

Diagramm zum Einbruch des Flugverkehrs

Neben der Möglichkeit, über Klebepunkte auf einer Weltkarte abzustimmen, wurde ein virtuelles Gästebuch eingerichtet, um eine digitale Diskussion anzustoßen. Während vor und nach dem Shutdown die Möglichkeit, sich über Klebepunkte zu äußern, intensiv genutzt wurde, blieb das digitale Gästebuch beinahe leer. Ein erster Erklärungsansatz für diese unterschiedlichen Resultate könnte die Attraktivität der persönlichen Interaktion in der Ausstellung sein: Besucher*innen möchten sich mit einem sichtbaren Zeichen beteiligen, eine Spur hinterlassen. Dies schien für viele attraktiver zu sein als ein in ein digitales Gästebuch zu schreiben, wo das Gesagte erst einmal im „Nichts“ zu verschwinden scheint.

Virtuelles Gästebuch
Das virtuelle Gästebuch nach Ender der Ausstellung

Insgesamt kann das Format der interaktiven Weltkarte als Erfolg bezeichnet werden. Viele Besucher*innen haben an der Aktion teilgenommen, sodass die Karte letztlich ein differenziertes Spektrum an Antworten abbildet.

Als Fazit für kommende Ausstellungen lässt sich festhalten, dass die partizipative Auseinandersetzung mit der Thematik der Ausstellung auf diese Weise – offene Fragen, analoge sichtbare Abstimmungsmöglichkeit im Raum – sehr gut funktioniert. Die Besucher*innen reflektieren die Inhalte mit Bezug auf ihre eigene Lebenswelt und können so einen erweiterten, individuellen Zugang zur Ausstellung finden.

Ein weiteres partizipatives Format war die Wopsie-Schnitzeljagd. Wopsie ist eine Katze, die sich bei der Atlantiküberquerung als blinder Passagier an Bord des Luftschiffs R 34 geschlichen hatte. Sie war bei der Besatzung sehr beliebt und auch die Medien interessierten sich sehr für sie. In Anlehnung an diese Geschichte wurde eine Schnitzeljagd durch das Museum konzipiert, bei der die jüngeren Besucher*innen anhand einer Schatzkarte acht Wopsie-Plüschkatzen finden mussten. Jede Wopsie trug einen Buchstaben am Halsband, die zusammen das Lösungswort „Atlantik“ ergaben. Die Idee dieses Formats war, einen spielerischen Zugang zur Ausstellung zu bieten.

Eine der acht versteckten Wopsies
Eine der acht versteckten Wopsies

Auch dieses Format stellte sich als voller Erfolg heraus. Die große Nachfrage an Katzen übertraf unsere anfänglichen Erwartungen um ein Vielfaches; der Unterhaltungsfaktor des Suchspiels wurde überdeutlich. Nachdem wir einen sehr sympathischen Brief von einem Jungen erhalten hatten, der gerne eine der Katze aus dem Suchspiel „adoptieren“ wollte, entschieden wir, die Wopsie-Aktion auch nach Ende der Ausstellung weiterzuführen. So wurde ein Aufruf auf den sozialen Medien verbreitet, selbst Wopsies zu gestalten, um eine der „originalen“ zu gewinnen. Dadurch konnten die für die Ausstellung gekauften Katzen nachhaltig weiterverwendet werden und es fand eine neue Art der Aneignung statt: Ausstellungsstücke werden Teil der Lebenswelt der Besucher*innen.

Der Erfolg dieser Schnitzeljagd zeigt, dass eine solche Aktion auf weitere Ausstellungen übertragen werden kann. Doch sollte das Spiel in Zukunft stärker an einzelne Exponate geknüpft werden, so dass auch die jüngeren Zielgruppen die Themen der Ausstellung umfassender reflektieren.

Großer Beliebtheit erfreute sich zudem die von der Kommunikationsabteilung ins Leben gerufene Postkartenaktion. In Kooperation mit Südmail konnten Besucher*innen in der Ausstellung Postkarten schreiben und kostenlos in die ganze Welt versenden. So wurde die „Vernetzung der Welt“ auf einer sehr persönlichen Ebene unmittelbar erlebbar. Es fand eine Kommunikation außerhalb des Museums statt, für die das Museum als Ausgangspunkt diente, aber keinen Einfluss auf diese Kommunikation nahm. Die Postkarten der Besucher*innen trugen die Ausstellung individuell und personalisiert nach außen.

Die Auswertung dieser Aktion hat gezeigt, dass mit 31.529 versendeten Postkarten (25.553 national, 5.976 international) eine große Anzahl Besucher*innen das Angebot genutzt hat. So kann resümiert werden, dass Besucher*innen generell Spaß daran haben, sich innerhalb einer Ausstellung auszutauschen, genauso aber über die Ausstellung mit Menschen außerhalb des musealen Raums zu interagieren.

Alle drei partizipativen Formate in der Ausstellung können als große Erfolge gewertet werden. Die Besucher*innen erhielten die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen, miteinander zu kommunizieren, aber auch mit Menschen außerhalb des Museums in Kontakt zu treten. Dies zeigt, dass partizipative Elemente Ausstellungsformate enorm bereichern und dabei sowohl Hemmschwellen abbauen und Bindungen erzeugen können. Da im Zeppelin Museum die Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit bei der Planung der Ausstellungsprojekte von Anfang an involviert ist, können solche pädagogischen Formate in Konzeption und Ausstellungsarchitektur sinnvoll und erfolgreich eingebunden werden.

 

Autorinnen:
Charlotte Ickler und Antje Mayer sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Abteilung Diskurs & Öffentlichkeit. Sie konzipieren Material zu Ausstellungen, konzipieren Führungen und führen Vermittlungsangebote durch.

Ein halbes Leben für den Luftschiffbau

Barbara Waibel zum 25. Dienstjubiläum im Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH

KINDHEIT AUF DEM STIXENHOF

Mitten in der Idylle des Schwäbisch-Fränkischen Waldes liegt der Stixenhof, ein Zweiöd-Hof der Bauernfamilien Waibel und Wahl, dessen Geschichte sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Dort kam Barbara Waibel im September 1965 als Jüngste von sechs Kindern zur Welt.

Wie es sich für eine Kindheit auf dem Bauernhof gehört, wuchs sie mit vielen Tieren auf, hatte Hunde und Katzen und sogar ein eigenes Pony.

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Trauer um Manfred Bauer

Am 12. Juli verstarb Manfred Bauer nach langer und schwerere Krankheit in seinem Haus in Immenstaad. Der am 29. Dezember 1946 geborene Sohn des Luftschiffkapitäns Heinrich Bauer war seit 1990 im Vorstand des Freundeskreises zur Förderung des Zeppelin Museums e. V. und wurde 2015 erster Vorsitzender des Vereins. Als 2007 der Aufsichtsrat des Zeppelin Museums geschaffen wurde, vertrat Manfred Bauer den Freundeskreis in diesem Gremium und wurde 2015 stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.

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