Und das meine ich nicht negativ, ganz im Gegenteil: Es sind nun fast eineinhalb Wochen vergangen und auf der Baustelle zur kommenden Sonderausstellung »Kult! Legenden, Stars und Bildikonen« (2. Juni – 15. Oktober 2017) hat sich so einiges getan.
Doch so ganz verstehe ich das noch nicht. Was hat es mit diesen schwarzen Wänden auf sich? Wird die Ausstellung den tatsächlich so dunkel? Um der Sache auf den Grund zu gehen, suche ich nach dem Meister der Farbe. Und habe ihn tatsächlich gefunden…
Peter Buhmann vom Malerbetrieb Buhmann in Friedrichshafen ist sozusagen unser Haus- und Hofmaler. Seit vielen Jahren kleidet er die Ausstellungen des Zeppelin Museums ein – und so auch dieses Mal wieder.
Aber nun erzählen Sie doch mal, Herr Buhmann: Wie viele unserer Ausstellungen haben Sie denn schon in Farbe getaucht?
Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr.
Schon so viele?
Ja, es waren schon einige. Das Zeppelin Museum eröffnet ja immerhin mehrere Ausstellungen im Jahr. Daher kann ich es schon gar nicht mehr in Zahlen fassen.
Und welche hat Ihnen bisher am besten gefallen?
Die beste und attraktivste fand ich eigentlich die letzte Ausstellung.
Strom-Linien-Form?
Genau. Diese war auch für uns sehr anspruchsvoll, mit den ganzen Fototapeten. Aber natürlich ist jede Ausstellung spannend und hat ihre ganz eigenen Reize.
Und wie wird denn nun die aktuelle Ausstellung aussehen? Bisher sehe ich nur viele schwarze Wände…
Die schwarzen Wände sind eigentlich nur die Rückseiten der Raumteiler. Die Vorderseiten werden natürlich farbig. Blau. Rot. Grün. Gold. Außenherum wird es aber in einem dunklen Grau gehalten.
Und die Kunstabteilung?
Ebenso. Da wird man beispielsweise auch das Gold finden.
Aber wie kommt man überhaupt darauf, für Museumsausstellungen den Pinsel zu schwingen? Bei dem Beruf „Maler und Lackierer“ denkt man ja eher an Wohnungsrenovierungen oder das Verschönern von Häuserfassaden.
Wir haben ein sehr vielfältiges Tätigungsfeld. Man sieht ja, auch zu Ausstellung gehört Farbe dazu. Meistens sogar viele verschiedene Farben. Das macht es ja auch aus. Nicht nur weiß, sondern auch mal bunt. Und das ist schön. Deswegen sind wir hier.
Wenn Sie gerade „Weiß“ sagen…
Sind Weiß und Schwarz denn überhaupt Farben?
Also für uns definitiv. Wir streichen schwarze Farbe, wir streichen weiße Farbe. Es gibt sogar ganz viele verschiedene weiße Farbtöne. Wenn man das jetzt von der physikalischen Seite betrachtet, könnte man sagen, Schwarz und Weiß sind keine Farben. Aber für uns Maler schon.
Und was ist Ihre Lieblingsfarbe?
Habe ich nicht. Aber wenn, dann vielleicht irgendein Grauton.
Okay. Nochmal zurück zum eigentlichen Thema: Wir haben ja eben über das Einfärben von Museumsausstellungen gesprochen. Hatten oder haben Sie denn sonst noch Projekte, die aus dem „Klischee“ des Malers fallen?
Ja. Wir arbeiten beispielsweise auch mit der Werft zusammen. Die ganzen Schiffe der „Weißen Flotte“ werden von uns überarbeitet. Uns findet man also auch unter Wasser.
Dann weiterhin viel Erfolg dabei!
Und zum Schluss noch eine Frage, die ich im Moment jedem stelle: Was ist denn „Kult“ für Sie?
Kult? Da denke ich an Musik. Sowas wie Led Zeppelin, AC/DC, Faithless oder auch Queen.
Vielen Dank für das Gespräch. Wir sehen uns ganz sicher auch bei der nächsten Ausstellung wieder!
Und so wurde zumindest das Farbgeheimnis gelüftet. Was wohl sonst noch so passieren wird? Wir werden sehen…
Bilder: © Zeppelin Museum, Foto: Lisa Klaschka